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Als die Täler besiedelt wurden, in Dreis-Tiefenbach wahrscheinlich im 13. Jahrhundert,
begann man mit der Nutzung der Wasserkraft. In dieser Zeit liegt vermutlich der
Ursprung der Dreisbacher Mühle. Sie hatte schon früh eine überörtliche Bedeutung,
denn sie war Bannmühle. Zum Bann gehörten die Ortschaften Dreisbach, Tiefenbach,
Obersetzen und Niedersetzen. Innerhalb dieser Orte durfte keine neue Mühle in Betrieb genommen
werden. Gleichzeitig hatten die Bewohner die Verpflichtung ihr Getreide in der Dreisbacher
Mühle mahlen zu lassen. Zur Mühle gehörten der Mühlengraben und der Mühlenweiher. Diese musste
der Müller unterhalten. Er hatte auch Abgaben zu leisten, nicht nur an die weltliche
Obrigkeit, sondern auch an die Pfarrer zu Netphen. Im Jahre 1898 erst konnte der damalige
Pächter Wilhelm Nies durch eine Zahlung an den katholischen und den evangelischen
Pfarrer die Abgabe ablösen.
Im Verlauf der vielen Jahrhunderte war der wirtschaftliche Erfolg unterschiedlich. Mit dem
Wirtschaftswunder in den 1950er Jahren verlor die Landwirtschaft im Ort schnell
an Bedeutung, was sich auch auf den Mühlenbetrieb auswirkte. Hinzu kam die
übermächtige Konkurrenz der Großmühlen. Der letzte Müller war Heinz Basemann,
der 2007 verstarb. In den 1960er Jahren richtete er auf dem Mühlengelände eine Hühnerhaltung
ein und verkaufte die Eier. Später eröffnete er im Mühlengebäude ein Geschäft für Gartenbedarf.
Mit dem Tod von Heinz Basemann war die lange Müllertradition in Dreis-Tiefenbach zu Ende.